Liebe Gemeinde,
der Predigttext für den heutigen Sonntag schließt sehr schön und treffend an die Weihnachtsbotschaft an. An die Botschaft, dass Gott unten anfängt, dass er das Schwache, das Niedrige, das Unscheinbare erwählt hat, ja geradezu das, was vor der Welt verachtet ist (Stall und Hirten erinnern immer wieder aufs neue daran). Es geht aber noch weiter: Wir hören von der schmerzlichen Erfahrung des Paulus, dass die christliche Botschaft in den Augen der Welt geradezu eine Torheit ist und keineswegs nur auf Begeisterung, sondern oft auf genau so harte Ablehnung stößt. Es geht also heute um die Weisheit der Welt und die Torheit Gottes im Kreuz – oder sollte man besser umgekehrt sagen: Es geht um die Torheit der Welt, die in all ihrer Schlauheit die Weisheit Gottes nicht erkennen kann? Hören wir aus dem 2. Kapitel des ersten Korintherbriefes noch einmal die Worte des Paulus in etwas anderer Übersetzung (Gute Nachricht):
„Brüder und Schwestern, als ich zu euch kam und euch Gottes verborgenen Plan zur Rettung der Menschen verkündete, habe ich euch doch nicht mit tiefsinniger Weisheit und geschliffener Redekunst zu beeindrucken versucht. Ich hatte mir vorgenommen, unter euch nichts anderes zu kennen als Jesus Christus, und zwar Jesus Christus, den Gekreuzigten. Als schwacher Mensch trat ich vor euch und zitterte innerlich vor Angst. Mein Wort und meine Botschaft wirkten nicht durch Tiefsinn und Überredungskunst, sondern weil Gottes Geist sich darin mächtig erwies. Euer Glaube sollte sich nicht auf Menschenweisheit gründen, sondern auf die Kraft Gottes.
Auch wir verkünden tiefsinnige Weisheit – für alle, die dafür reif sind. Aber das ist nicht die Weisheit dieser Welt und auch nicht die ihrer Machthaber, die zum Untergang bestimmt sind. Vielmehr verkünden wir Gottes geheimnisvolle Weisheit, die bis jetzt verborgen war. Schon bevor Gott die Welt erschuf, hatte er den Plan gefasst, uns an seiner Herrlichkeit Anteil zu geben. Aber keiner von den Machthabern dieser Welt konnte Gottes weisheitsvollen Plan durchschauen. Sonst hätten sie den Herrn, der die Herrlichkeit Gottes teilt, nicht ans Kreuz gebracht.
Es heißt ja in den Heiligen Schriften: »Was kein Auge jemals gesehen und kein Ohr gehört hat, worauf kein Mensch jemals gekommen ist, das hält Gott bereit für die, die ihn lieben.« Uns hat Gott dieses Geheimnis enthüllt durch seinen Geist, den er uns gegeben hat. Denn der Geist erforscht alles, auch die geheimsten Absichten Gottes.“ …
Download der gesamten Predigt (pdf): 1Kor 2,1-10 (2018)