Liebe Gemeinde,
der Predigttext des heutigen Sonntags erinnert uns daran, dass Jesus nicht nur durch seine Worte gewirkt hat, dass er nicht nur ein begnadeter Geschichtenerzähler war, sondern auch handfest am Wohlergehen der Menschen interessiert war. An mehreren Stellen verknüpft er sogar seine Heilungen ausdrücklich mit dem nahen Reich Gottes: „Wenn ich mit dem Finger Gottes die Dämonen austreibe, dann ist das Reich Gottes doch schon zu euch gekommen“, sagt er einmal (Lk 11,20). Und auch die Heilung des Taubstummen, mit Speichel und merkwürdigen Formeln, gehört in diesen Zusammenhang: Was hier einem kranken Menschen geschieht, hat irgendwie doch wohl auch mit uns zu tun, sonst wäre das den Evangelisten nicht so wichtig gewesen, sonst hätten sie die ganzen Wunder und Heilungen kaum für die Nachwelt aufbewahrt. Hören wir sie also, die Erzählung von der wunderbaren Heilung des Taubstummen aus Markus 7:
„Jesus verließ das Gebiet von Tyrus wieder und kam über Sidon an den See von Galiläa, mitten in das Gebiet der Dekapolis. Da brachte man einen Taubstummen zu Jesus und bat ihn, er möge ihn berühren. Er nahm ihn beiseite, von der Menge weg, legte ihm die Finger in die Ohren und berührte dann die Zunge des Mannes mit Speichel; danach blickte er zum Himmel auf, seufzte und sagte zu dem Taubstummen: Effata!, das heißt: Öffne dich! Sogleich öffneten sich seine Ohren, seine Zunge wurde von ihrer Fessel befreit, und er konnte richtig reden. Jesus verbot ihnen, jemand davon zu erzählen. Doch je mehr er es ihnen verbot, desto mehr machten sie es bekannt. Außer sich vor Staunen sagten sie: Er hat alles gut gemacht; er macht, daß die Tauben hören und die Stummen sprechen.“ …