Liebe Gemeinde,
der Predigttext für den heutigen Sonntag atmet ganz intensiv den Geist des frühen Christentums, in ihm spiegelt sich die unmittelbare und ganz gewisse Erwartung der Rückkehr Christi noch zu Lebzeiten der Empfänger und des Apostels. Insofern klingt er für uns einerseits fremd und fern, andererseits aber auch wieder spannend und – wer weiß – vielleicht sogar ein bisschen wehmütig und sehnsuchtsvoll. Der Apostel Paulus schreibt an die Gemeinde in Thessaloniki, im 5. Kapitel seines ersten Briefes:
„Von den Zeiten und Stunden aber, liebe Brüder, ist es nicht nötig, euch zu schreiben; denn ihr selbst wisst genau, dass der Tag des Herrn kommen wird wie ein Dieb in der Nacht.
Wenn sie sagen werden: Es ist Friede, es hat keine Gefahr –, dann wird sie das Verderben schnell überfallen wie die Wehen eine schwangere Frau und sie werden nicht entfliehen. Ihr aber, liebe Brüder, seid nicht in der Finsternis, dass der Tag wie ein Dieb über euch komme. Denn ihr alle seid Kinder des Lichtes und Kinder des Tages. Wir sind nicht von der Nacht noch von der Finsternis. So lasst uns nun nicht schlafen wie die andern, sondern lasst uns wachen und nüchtern sein.“ (1Thess 5,1-6)