Liebe Gemeinde,
was wäre das größte, das aufsehenerregendste, das eindrucksvollste Wunder?
Gut, im Weltmaßstab betrachtet, wäre es wahrscheinlich das größte Wunder, wenn Politiker auf einmal vernünftige Entscheidungen treffen würden, wenn die Militärs zu der Einsicht kommen würden, dass Kriege höchst selten wirklich etwas besser gemacht haben, oder wenn wir alle beschließen würden, verantwortlicher zu leben, damit unsere Kinder und Enkel auch noch etwas von dieser Welt haben können.
Aber wenn man unter Wunder etwas versteht, was unsere Alltagserfahrung auf den Kopf stellt, was die Naturgesetze durchbricht und das Unmögliche möglich werden lässt, dann ist das größte Wunder doch wohl eine Totenauferweckung. Nirgendwo werden wir uns unserer Grenzen so bewusst wie im Angesicht des Todes, und nirgendwo erleben wir schmerzlicher, dass es nun einmal physische, biologische, natürliche Grenzen gibt, die wir nicht überschreiten können. Der Predigttext für den heutigen Sonntag erzählt von solch einem Wunder; es ist so eine unglaubliche, aufsehenerregende, alles auf den Kopf stellende Geschichte. Sie handelt von dem sog. Jüngling zu Nain