Liebe Gemeinde,
es ist eine ganz merkwürdige Situation: Das Volk Israel findet sich zerstört und geschlagen in der Gefangenschaft wieder. Verloren ist die Heimat, das gelobte Land, untergegangen der Tempel, der geliebte Ort des Gottesdienstes, aus und vorbei ist es mit der besonderen Beziehung zwischen Gott und seinem Volk. Gewarnt hatten die Propheten wieder und wieder, hatten ihre Stimme erhoben gegen Ungerechtigkeit und Gottlosigkeit; wollten das Volk und seine Anführer zurückbringen auf den guten Weg – aber was hat es genutzt? Nichts.
Hinterher ist man immer klüger. Jetzt, inmitten des Elends, im Bewusstsein des Verlusts, erinnert man sich wieder an die Worte der Propheten, jetzt sehnt man sich geradezu nach einem, der noch einmal an Gott erinnert, der noch einmal von Gott redet, auf Gott hinweist. Aber zunächst ist da nur Schweigen, Leere, Gottesferne…
Downlaod der gesamten Predigt (pdf): Jes 53 (Karfreitag 2014)