500 Jahre Reformation in unserer Gemeinde

 

Stadtkirche und Hünger feiern

Die Evangelischen Kirchengemeinde Wermelskirchen feiert das Reformationsfest am Dienstag, 31. Oktober (gesetzlicher Feiertag) zweifach: morgens und abends.

Um 10.15 Uhr beginnt der zentrale Festgottesdienst in der Stadtkirche mit Bläsern und Chören unter der Leitung von Kantor Andreas Pumpa. Die Predigt hält Professor Martin Karrer von der Kirchlichen Hochschule Wuppertal, der maßgeblich an der Neuübersetzung der Lutherbibel 2017 beteiligt war. Stadtkirchenpfarrer Dr. Volker Lubinetzki wird den Gottesdienst leiten. Im Anschluss an den Gottesdienst wird zu einem Empfang „mit Sekt und Suppe“ ins Gemeindehaus Markt eingeladen. Dort ist auch noch die Informations-Ausstellung zu Martin Luther zu sehen.

Um 19 Uhr beginnt in der Kirche Hünger die „ChurchNight – hell. wach. evangelisch.“ – ein besonderes Angebot für alle, die das Reformationsfest anders erleben wollen. Der Abend mit Live-Musik steht unter dem Thema „Du bist das Licht der Welt – der Martin in mir“. Es gibt Lagerfeuer, Stockbrot und viel Kreatives. Für Essen und Trinken gegen Kostenbeitrag ist gesorgt.

Am Reformationsfest blickt die Evangelische Kirche auf ihre Entstehung zurück. Mit der Veröffentlichung seiner 95 Thesen forderte Martin Luther im Jahr 1517 eine breite Diskussion über den Ablasshandel der Kirche, den er als Irreführung der Gläubigen ablehnte. „Ein jeder wahrhaftige Christ ist teilhaftig aller Güter Christi und der Kirche aus Gottes Geschenk, auch ohne Ablassbriefe“, so lautete die 37. These. Luther ahnte damals nicht, dass seine Aufforderung zur theologischen Debatte hochpolitisch war: Er störte die finanziellen Machenschaften der damals Herrschenden. Doch Luther blieb seinem Grundsatz treu: Nur mit Argumenten aus der Bibel dürfe die Diskussion geführt werden. Aus diesem Grundsatz entstand die Evangelische Kirche. Daran erinnert das Reformationsfest.

Zugleich stellt sich mit dem Reformationsfest die Frage, wie sich Kirche heute verändern muss, um ihren Grundsätzen treu zu bleiben. Deshalb kann Kirche niemals bei der Traditionspflege stehen bleiben. Es gilt, aus dem Evangelium von Jesus Christus für heute Antworten zu finden für die säkulare und zugleich multireligiöse Gesellschaft. In den weithin gewalttätigen Auseinandersetzungen der Gegenwart muss der Ruf Jesu Christi zum Frieden neu verkündet werden. Das Reformationsfest bietet dazu eine stets neue Herausforderung.