Passionskonzert “Requiem op.9” von Maurice Duruflé und weitere Werke mit dem KAMMERCHOR

Herzliche Einladung zum Passionskonzert des KAMMERCHORES an Palmsonntag, 13.04.2025 um 17:00 Uhr (Einlass 16:30 Uhr) in die Stadtkirche Wermelskirchen.

Programm:  “Requiem op. 9” von Maurice Duruflé, Messe in D op. 86 von Antonin Dvorák und  Legende g-Moll op. 29 von Gerard Bunk

Mitwirkende: KAMMERCHOR, Orgel: Tzvetanka Spruck, Veronika Madler, Sopran, und Valentin Ruckebier, Bass

Leitung: Kantor Andreas Pumpa

 

Maurice Duruflés Requiem op. 9  – (1947)

Gregorianisch-modernes “Wiegenlied des Todes”

Maurice Duruflés Requiem könnte man wegen seiner Sanftheit als “Wiegenlied des Todes” bezeichnen. Das halbstündige Werk spannt einen Bogen vom Gregorianischen Choral zum 20. Jahrhundert – allein das macht es schon hörenswert. Entstanden ist das Requiem im Jahr 1947. Maurice Duruflé, perfektionistisch veranlagt, befand es für nicht gut genug. Doch der Organist und Improvisator Marcel Dupré ermunterte ihn, es zu veröffentlichen. Keine Dramatik des “Dies Irae”: Maurice Duruflé schlägt einen lebensbejahenden, tröstend-kontemplativen Grundton an. Sein Requiem endet mit dem ätherisch anmutenden Satz “in paradisum”. Damit drückt er die urchristliche Hoffnung auf ein Weiterleben nach dem Tod und die Ewigkeit des Paradieses aus. Der Komponist ist ebenso vertraut mit der Tradition des Gregorianischen Chorals und der Kunst der sogenannten “alten Meister” wie mit den Entwicklungen des 20. Jahrhunderts. Das “Kyrie” zum Beispiel ist wie bei Johann Sebastian Bach als raffinierte Doppelfuge angelegt. Wie in Bachs großen Passionen gibt es einen “Gänsehaut”-Effekt, wenn in den Chorgesang hinein plötzlich Trompeten und Posaunen das gregorianische “Kyrie” in langen Notenwerten intonieren. Musik wie nicht von dieser Welt.

Antonin Dvoráks Messe in D-Dur op. 86 (1887)

Dvoráks D-Dur-Messe unterscheidet sich merklich von seinen anderen oratorischen Kompositionen. Entstanden als Auftrag für einen privaten Anlass besticht das Werk, das die Dauer von einer halben Stunde kaum überschreitet, durch die faszinierende Schlichtheit seiner harmonischen Sprache und seiner Satztechnik. Der hieraus resultierende gemäßigte Schwierigkeitsgrad und die Möglichkeit, die stets mit dem Chor alternierenden Solostimmen mit Sängern und Sängerinnen aus dem Chor oder einem kleineren Teilchor zu besetzen, machen diese vom Komponisten selbst erstellte Orgelfassung zu einer Herausforderung.

Gerard Bunk: Legende g-Moll op. 29 (1908)

Brief von Albert Schweitzer an Gerard Bunk, 19. Mai 1910, Münsterthal

“Sehr geehrter Herr Bunk, Vielen Dank für die Übersendung der ›Legende‹. Ich habe sie nicht spielen können, da ich den müden Kopf fern von Orgeln im Tannenwald ruhen lasse. Aber ich habe sie mit lebhaftem Interesse gelesen und mich daran gefreut! Ihr Stil ist eine wirkungsvolle Vereinigung von dem Mendelssohns und dem César Francks, deren Orgelwerke ich sehr bewundere. Besonders gefällt mir die ruhige und plastische Anlage des Ganzen. Das wirkt so wohlthuend im Vergleich zu der Formlosigkeit und Unruhe, die jetzt für Orgelcompositionen im Gebrauch ist. Empfangen Sie Dank und freundliche Grüsse. Leider geben Sie Ihre Adresse ungenau an. Wenn Sie nach Strassburg kommen, zeige ich Ihnen meine Orgeln.  Ihr Albert Schweitzer”