Heute ist ein guter Anlass, noch einmal die Jahreslosung aufzugreifen: Zum einen ist es immer ganz schön, wenn solch ein Wort nicht nur im Neujahrsgottesdienst gehört wird und dann den Rest des Jahres als Kalenderspruch an der Wand hängt. Dazu ist es viel zu wichtig und auch zu tiefsinnig: „Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir“, heißt es im Hebräerbrief (13,14); dieses Wort begleitet uns nun schon einige Monate, und es wäre sicher interessant, einmal nachzufragen, wo und wie es uns im aktuellen Jahr wichtig oder auch fraglich geworden ist.
Zum anderen ist gerade dieses Wort ausgesprochen treffend, wenn wir nachher die Ausstellung „Flucht und Vertreibung“ in unserem Gemeindezentrum eröffnen. Denn wer von Flucht redet, redet immer auch von Heimat, als verlorene, verlassene Heimat, als betrauerter oder aufgegebener Ort der Sehnsucht. Wir haben Heimat, wir suchen Heimat, wir brauchen Heimat – und bleiben doch mit unserem Leben unterwegs, ohne „bleibende Stadt“. In dieser merkwürdigen Spannung, in diesem Spagat zu leben wird uns zugemutet, wenn wir der Jahreslosung auf der Spur bleiben. Folgen wir dieser Spur also heute morgen noch ein wenig weiter…
Download der gesamten Predigt: Hebr 13,14