„Fürchtet Gott, ehrt den König.“ (1. Petrus 2,17)
Die Schrift sagt uns, dass der Staat nach göttlicher Anordnung die Aufgabe hat, in der noch nicht erlösten Welt, in der auch die Kirche steht, nach dem Maß menschlicher Einsicht und menschlichen Vermögens unter Androhung und Ausübung von Gewalt für Recht und Frieden zu sorgen. Die Kirche erkennt in Dank und Ehrfurcht gegen Gott die Wohltat dieser seiner Anordnung an. Sie erinnert an Gottes Reich, an Gottes Gebot und Gerechtigkeit und damit an die Verantwortung der Regierenden und Regierten. Sie vertraut und gehorcht der Kraft des Wortes, durch das Gott alle Dinge trägt.
Wir verwerfen die falsche Lehre, als solle und könne der Staat über seinen besonderen Auftrag hinaus die einzige und totale Ordnung menschlichen Lebens werden und also auch die Bestimmung der Kirche erfüllen.
Wir verwerfen die falsche Lehre, als solle und könne sich die Kirche über ihren besonderen Auftrag hinaus staatliche Art, staatliche Aufgaben und staatliche Würde aneignen und damit selbst zu einem Organ des Staates werden.
Liebe Gemeinde,
„Fürchtet Gott, ehrt den König“ – mit diesem Bibelwort ist die 5. These der Theologischen Erklärung von Barmen vom 31. Mai 1934 überschrieben, eine Aufforderung an die Christen im Römischen Reich, wie wir sie in der Schriftlesung bereits hörten: Seid anständige Bürger, damit man aus eurem Verhalten auf die Freundlichkeit und Barmherzigkeit Gottes schließen kann – respektiert die staatliche Ordnung um Gottes willen! Ehrt den König, den Kaiser – aber vergesst dabei nicht die Ehrfurcht vor Gott – und das heißt auch: „Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen.“ …