Liebe Gemeinde,
die vertraute Weihnachtsgeschichte nach Lukas, haben wir eben schon gehört. Vielleicht hören wir sie heute abend unter dem Baum oder in den nächsten Tagen noch einmal, zuhause, im Fernsehen, von der Weihnachts-CD. Wie oft mögen wir sie in unserem Leben wohl schon gehört haben? Sie gehört zu den bekanntesten Texten der christlichen Tradition und dürfte noch dem hartgesottensten Kirchenfernen einen leisen Schauer wohliger Erinnerung bereiten, wenn dabei längst vergangene Weihnachtsfeiern wieder wach werden. Der Predigttext, der in diesem Jahr für die Christvesper vorgesehen ist, dürfte da weit weniger bekannt sein. Er steht in dem kleinen Brief an Titus, im 2. Kapitel. Halten wir, wenn wir ihn nun hören, ruhig dabei die schöne Erzählung von der Geburt in Bethlehem, zwischen Hirtenvolk und Stallvieh, im Kopf – oder besser: im Herzen, denn da gehört sie hin, und da entscheidet sich’s auch, ob wir verstehen, was Weihnachten bedeutet. Inmitten einer Reihe von Anweisungen über das gottgefällige Leben für Männer und Frauen, Kinder und Sklaven stimmt der Apostel ein Loblied an auf die überwältigende Freundlichkeit der Gnade Gottes…