„Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen. Amen.“
Liebe Gemeinde,
nun also noch einmal: Der Wochenspruch dieses Sonntags fasst das, worum es heute geht, treffend und knapp zusammen: „Der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist.“ (Lk 19,10). Der 103. Psalm, der Gottes Gnade und Barmherzigkeit rühmt, das Gleichnis vom verlorenen Sohn, das wir eben gehört haben und auch unser Predigttext – sie alle erinnern uns an eine tiefe und wahre Einsicht der Bibel: Der Mensch möchte gerne gut sein, der Mensch wünscht sich ein gelungenes Leben, ein Leben, auf das man stolz sein kann, für das man sich nicht schämen muss. Das ist übrigens weniger selbstverständlich, als es scheint. Theoretisch wäre es ja durchaus denkbar, dass wir völlig rücksichtslos leben, nur auf unseren Vorteil bedacht, absolut unbekümmert um das, was um uns herum passiert, gewissenlos und skrupellos. Aber wir tun es nicht (jedenfalls die allermeisten Menschen), sondern wir haben so etwas wie ein Gewissen, und es ist uns nicht egal, was andere von uns denken und wie wir vor uns selbst dastehen mit unseren Taten. Dass der Mensch diesen Anspruch an sich selbst hat, das gehört mit zu seiner Größe und zu seiner Würde! Und als Christen täten wir gut daran, das zunächst einfach anzuerkennen und zu würdigen: Der Mensch möchte gut sein, und er gibt sich redlich Mühe, das zu schaffen; das ehrt ihn, das zeichnet ihn aus! …
Download der gesamten Predigt (pdf): 1Joh 1,5-2,6 (2018)