Passionskonzert “Requiem op.9” von Maurice Duruflé und weitere Werke mit dem KAMMERCHOR
Maurice Duruflés Requiem op. 9 (1947) könnte man wegen seiner Sanftheit als “Wiegenlied des ewigen Schlafes” bezeichnen. Das halbstündige Werk spannt einen Bogen vom Gregorianischen Choral zum 20. Jahrhundert – allein das macht es schon hörenswert. Entstanden ist das Requiem im Jahr 1947. Maurice Duruflé, perfektionistisch veranlagt, befand es zunächst für nicht gut genug. Doch der Organist und Improvisator Marcel Dupré ermunterte ihn, es zu veröffentlichen. Anders als bei Vorgängerwerken dieser Gattung, steht keine Dramatik des “Dies Irae” im Zentrum, wie wir es noch zuletzt im Herbst 2024 im Requiem von Guiseppe Verdi erleben durften. Maurice Duruflé schlägt einen lebensbejahenden, tröstend-kontemplativen Grundton an, eingebettet in eine impressionistische Klangfarbenwelt, die für manchen sogar schon die Harmonik des Jazz vorausahnen lässt. Das Requiem endet mit dem ätherisch anmutenden Satz “in paradisum”. Damit drückt sich die urchristliche Hoffnung auf ein Weiterleben nach dem Tod und die Ewigkeit des Paradieses aus. Der Komponist ist ebenso vertraut mit der Tradition des Gregorianischen Chorals und der Kunst der sogenannten “alten Meister”, wie mit den sonstigen musikalischen Entwicklungen des 20. Jahrhunderts. Das “Kyrie” zum Beispiel, ist als raffinierte Doppelfuge angelegt und greift auf eine Formensprache zurück, die Johann Sebastian Bach zur Meisterschaft brachte. Wie in Bachs großen Passionen gibt es einen “Gänsehaut”-Effekt, wenn in den Chorgesang hinein plötzlich Trompeten und Posaunen das gregorianische “Kyrie” in langen Notenwerten intonieren. Musik wie nicht von dieser Welt. In Paradisum deducant te angeli; in tuo adventu suscipiant te marthyres et perducant te in civitatem sanctum Jerusalem. Chorus angelorum te suscipiat, et cum Lazaro quondam paupere, aeternum habeas requiem. Mögen die Engel dich im Paradies empfangen, bei deinem Kommen mögen die Märtyrer dich erwarten und dich geleiten in die heilige Stadt Jerusalem. Der Chor der Engel möge dich empfangen, und mit Lazarus, dem einst Armen, mögest du ewige Ruhe haben. Antonin Dvoráks Messe in D-Dur op. 86 (1887) unterscheidet sich merklich von seinen anderen oratorischen Kompositionen. Entstanden als Auftrag für einen privaten Anlass besticht das Werk, das die Dauer von einer halben Stunde kaum überschreitet, durch die faszinierende Schönheit seiner harmonischen Sprache und seiner Satztechnik. Der hieraus resultierende Schwierigkeitsgrad und die Möglichkeit, alle mit dem Chor alternierenden Solostimmen mit Sängern und Sängerinnen aus dem Chor oder einem kleineren Teilchor zu besetzen, machen diese vom Komponisten selbst erstellte Orgelfassung zu einer Herausforderung und einem beliebten Werk, mit dem es sich auch gut „reisen“ lässt. ….und weitere Werke. Mitwirkende: KAMMERCHOR, Orgel: Tzvetanka Spruck, Veronika Madler, Sopran, und Valentin Ruckebier, Bass, Leitung: Kantor Andreas Pumpa Eintritt frei, über eine Spende am Ausgang zur Deckung der Kosten und zur Förderung der Kirchenmusik an der Stadtkirche freuen wir uns!
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