Eine Kirche, die mündige Christen wünscht, ist zur Bildung verpflichtet. Jesus von Nazareth predigte und lehrte ganzheitlich und auf die Lebenswelt seiner Mitmenschen bezogen. Er suchte die Menschen in ihren Lebensumwelten auf und sprach sie auf ihre Lebenswirklichkeit hin an. Die Apostel vermittelten in Lehrbriefen das Evangelium und seine Umsetzung in den Gemeindealltag. Die Katechismen der Reformatoren waren als Instrumente der Erwachsenenbildung gemeint. Mit der Reformation gewinnt die individuelle Freiheit des Menschen Raum. Die biblische und kirchliche Tradition beschäftigt sich also mit den Lebens- und Zeitfragen des Menschen. Anknüpfend an die biblische Tradition, z.B. die Psalmen, hat die Musik zum Lobe Gottes im Glaubensleben ihren festen Platz.
Die Situation
Zur Evangelischen Erwachsenenbildung gehören mehrmals jährlich stattfindende Informations- und Gesprächsabende mit unterschiedlichen Zielgruppen zu verschiedenen christlichen und lebensbezogenen Themen. Außerdem ist Bildungsarbeit ein Bestandteil der Gemeindegruppen. Gelegentlich finden zeitlich begrenzte Gemeindeseminare, z.B. als Glaubenskurse, statt. Im Bereich der Musik existieren Kinder-, Jugend- und Erwachsenenchöre sowie Posaunenchöre. Mehrmals jährlich bietet die Evangelische Kirchengemeinde Konzerte und andere musikalische Veranstaltungen an. Kirchenmusik verbindet dabei die Freude an der Musik mit dem Lob Gottes. Außerdem führt die Kirchenmusik immer wieder musikalisch interessierte Menschen an das Gemeindeleben heran.
Die bildende Kunst hat ihren gelegentlichen Platz in der Gottesdienstgestaltung und bei Abenden der Erwachsenenbildung. Die darstellende Kunst wird von einer Laienspielschar wahrgenommen.
So beschriebene Kulturarbeit stellt eine Verbindung auch zu denjenigen her, die nicht kirchlich gebunden bzw. engagiert sind.
Die Ziele
In Erweiterung des bisherigen Angebotes der Erwachsenenbildung sucht die Evangelische Kirchengemeinde die Kooperation mit anderen Kulturträgern wie z.B. der VHS, der Musikschule, der Kulturgemeinde, ortsansässigen Künstlern, usw.
Evangelische Erwachsenenbildung bietet Menschen in vielfältigen Lebensfragen und -situationen Klärungshilfen und Orientierung an. Die Erweiterung des Horizonts für Interessierte ist ein weiterer Aspekt. Evangelische Erwachsenenbildung hat eine kirchlich-gesellschaftliche Brückenfunktion.
- Sie vermittelt dabei, was am Christentum wichtig ist.
- Sie lädt zum christlichen Glauben ein.
- Sie stellt Fragen an Kirche und Glauben.
- Sie setzt sich mit anderen Religionen und Kulturen auseinander.
- Sie hilft, daß Menschen ihre eigenen Angelegenheiten in Kirche und Gesellschaft selbst mitgestalten.
- Sie verhilft Menschen zur eigenen Entfaltung in sozialer Verantwortung.
- Sie begleitet kritisch gesellschaftliche Entwicklungen.
- Sie deckt Konflikte auf und sucht nach Wegen der Mitsprache und -gestaltung nicht nur im kirchlichen Bereich.
- Sie trägt bei zum Frieden, zur Gerechtigkeit und zur Bewahrung der Schöpfung.
Ihre Themen kommen z.B. aus den Bereichen Ehe und Familie, Schule und Bildung, Wirtschaft und Politik, Arbeit und Freizeit.
Evangelische Erwachsenenbildung geht zielgruppenorientiert vor und bedient sich sach- und zeitgemäßer Methoden der Bildungsarbeit unter Berücksichtigung gruppendynamischer Erkenntnisse. Als Zielgruppen werden verstärkt auch junge Erwachsene und die mittlere Generation angesprochen.
Die Evangelische Kirchengemeinde arbeitet aktiv am Bildungskonzept des Kirchenkreises mit und stimmt ihre Aktivitäten ggf. mit dem Kirchenkreis ab. Sie erwartet vom Kirchenkreis eine Referenten-, Methoden- und Themenbörse.
Zur Erweiterung der musikalischen Vielfalt und zur Intensivierung der Verkündigung durch Musik fördert die Evangelische Kirchengemeinde unterschiedliche musikalische Stilrichtungen. Sie sucht die Zusammenarbeit mit der Musikschule und anderen musikalisch Aktiven in der Stadt. Die Musik bringt sich in die Gottesdienste ein zum Lobe Gottes und um Feierlichkeit und Atmosphäre zu fördern. Konzerte und offenes Singen bieten weltliche und geistliche Musik auf hohem Niveau, auch um an das Gemeindeleben heranzuführen.
Elemente der Kunst werden zur Gestaltung der Gottesdienste in Anspruch genommen. Auch bei Bau- und Umbaumaßnahmen werden künstlerische Aspekte berücksichtigt.