Diakonie

Diakonie ist eine Lebensäußerung der christlichen Gemeinde. Es entspricht dem Wesen und Auftrag der Gemeinde, daß sie diakonisch tätig ist. Diakonie wird dabei verstanden als selbstlose Zuwendung zu Menschen, die aus den verschiedensten Gründen auf Hilfe und Unterstützung angewiesen sind. Es entspricht dem Selbstverständnis der Diakonie, daß sie sich vorrangig solcher Betroffenengruppen und Aufgaben annimmt, denen bisher keine Unterstützung von anderen zuteil wurde. Das schließt prinzipiell die Offenheit für neue Arbeitsfelder und die Bereitschaft zu einem eigenen finanziellen Engagement ein, wenn sich im Zuge der Subsidiarität zunächst keine Refinanzierung findet. Die Diakonie war in ihrer Geschichte oftmals Wegbereiter für öffentliche Fürsorge. Doch auch im Nebeneinander mit anderen Anbietern sozialer Dienstleistungen beansprucht die Diakonie, in unverwechselbarer Eigenständigkeit Professionalität und seelsorgerliche Zuwendung auf der Grundlage des christlichen Menschenbildes miteinander zu verbinden.

Die Situation

Die Evangelische Kirchengemeinde Wermelskirchen nimmt ihren diakonischen Auftrag auf verschiedenen Ebenen wahr.

Einzelfallbezogene diakonische Unterstützung

Diese Arbeit wird von vielen Gemeindegliedern und den Pfarrern geleistet. Es stehen Mittel aus Kollekten und Spenden zur Verfügung.

Diakoniestation

Als Träger der Diakoniestation sind die Evangelischen Kirchengemeinden Wermelskirchen, Dabringhausen, Dhünn und Hilgen-Neuenhaus in Kooperation mit den katholischen Gemeinden St. Michael und St. Apollinaris sowie dem Förderkreis Diakoniestation verantwortlich für einen umfangreichen ambulanten Pflegedienst, die Tagespflegeeinrichtung der Diakoniestation und die Familienhilfe. Durch jährliche Zuschüsse decken die Träger Leistungen ab, die durch Kranken- und Pflegeversicherung nicht refinanziert werden; dazu gehören auch Zeiten für die seelsorgerliche Zuwendung der Pflegekräfte zu den Patienten.

Alten- und Pflegeheim Haus Vogelsang

Trägerin dieser Einrichtung mit einer Altentagesstätte in der Schillerstraße ist die Rheinische Gesellschaft für Innere Mission und Hilfswerk GmbH. Eine Pastorin im Sonderdienst ist von der Evangelischen Kirchengemeinde mit der Wahrnehmung der Seelsorge in Haus Vogelsang beauftragt und organisiert den Besuchsdienst. Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde führen Wochenandachten im Haus durch; Sonntagsgottesdienste erfolgen durch den Heimleiter sowie die Pastorin im Sonderdienst. Ein Kreis von Frauen aus der Evangelischen Kirchengemeinde arbeitet ehrenamtlich in der Altentagesstätte mit. Diese Tätigkeit wird von einem Pfarrer i.R. betreut, der darüberhinaus eine Vielzahl gut frequentierter Seniorenausflüge organisiert. Außerdem ist in der Einrichtung die Ökumenische Krankenhaushilfe (Grüne Damen) tätig. Auch der Freundeskreis von Haus Vogelsang unterstützt diese Arbeit.

Eifgenhäuser Altenzentrum gGmbH

Gemeinsam mit dem Lions-Club bildet die Evangelische Kirchengemeinde die Altenzentrum gGmbH. Diese unterhält vier Gebäude mit insgesamt 152 Seniorenwohnungen. Im Rahmen des Betreuten Wohnens³ erhalten die Bewohner/innen Hilfestellung und Anregungen durch zwei Mitarbeiterinnen. Die Seelsorge wird von den zuständigen Gemeindepfarrern wahrgenommen.

Die Eifgenhäuser Altenzentrum gGmbH hat eine eigene Internetpräsenz:  https://www.eifgenhaeuser.de

 

Krankenhaus Wermelskirchen GmbH

Die Seelsorge im Krankenhaus wird auf evangelischer Seite durch eine von der Evangelischen Kirchengemeinde beauftragte Pastorin im Sonderdienst wahrgenommen. Ebenfalls kommen die Gemeindepfarrer zu Gottesdiensten und Seelsorge ins Krankenhaus. Ehrenamtliche Mitarbeiter/innen laden zu den Gottesdiensten ein und begleiten im Bedarfsfalle Patienten. Außerdem sind in der Betreuung von Patienten Mitglieder der Ökumenischen Krankenhaushilfe (Grüne Damen) tätig.

Sonstige diakonische Aktivitäten im Bereich der Evangelischen Kirchengemeinde

Hierzu zählen das Evangelische Kreiskinderheim am Vogelsang³ in Trägerschaft der Kirchenkreise Leverkusen und Lennep. In Trägerschaft des Kirchenkreises Lennep arbeiten in Wermelskirchen ferner die Suchtberatungsstelle³ und die Sozialpädagogische Familienhilfe.

Innerhalb der Evangelischen Kirchengemeinde haben sich mehrere Selbsthilfegruppen zur Betreuung von Alkoholkranken und ihren Angehörigen gebildet: der Freundeskreis Suchtkrankenhilfe³, die Christliche Suchtkranken- und Angehörigen-Beratung³ sowie das Blaue Kreuz Wermelskirchen.

Die Evangelische Kirchengemeinde unterhält zwei Gruppen zur Betreuung von Kindern von Asylbewerbern.

Diakonieausschuß

Der vom Presbyterium gebildete Diakonieausschuß berät laut Gemeindesatzung … über alle diakonischen Aufgaben der Kirchengemeinde und sorgt für die Zusammenarbeit mit anderen Trägern diakonischer Einrichtungen und den Trägern der öffentlichen Fürsorge im Bereich der Kirchengemeinde³. Im Rahmen des Haushaltsansatzes entscheidet der Diakonieausschuß über die Grundsätze für die Verteilung von Mitteln der Diakonie³ und über die Gewährung von Unterstützung aus Mitteln der Diakonie³. Er soll zu seiner Unterstützung einen Arbeitskreis Diakonie³ berufen, in dem Vertreter der diakonischen Einrichtungen und Gruppen im Bereich der Evangelischen Kirchengemeinde mitarbeiten .

Die Ziele

Die Vielfalt diakonischer Aktivitäten im Bereich der Evangelischen Kirchengemeinde Wermelskirchen erfordert Strukturen der Zusammenarbeit, die den einzelnen Anbietern ihre Eigenständigkeit lassen, aber dafür sorgen, daß man sich im Einzelnen stärker einander zuarbeitet und die Angebotspalette abspricht. Ziel ist die Schaffung eines bedarfsorientierten Verbundsystems mit einem aufeinander abgestimmten Versorgungsnetz. Die verschiedenen, im Sinne der Diakonie tätigen Einrichtungen stellen sich dabei auch nach außen hin in Werbung und Öffentlichkeitsarbeit gemeinsam dar.

Dem Diakonieausschuß bzw. dem Arbeitskreis Diakonie kommt hier eine besondere Aufgabe zu.

Die diakonischen Aktivitäten sind an weitgehend selbständige Träger und Einrichtungen ausgelagert. Durch die Benennung eines/r Diakoniereferenten/in³, der/die zugleich Vorsitzender/e des Diakonieausschusses ist, wird die Bedeutung der Diakonie für die Evangelische Kirchengemeinde unterstrichen. Dem/r Diakoniereferent/in werden neben dem/der Kirchmeister/in, Baukirchmeister/in und Personalreferenten/in in der Gemeindesatzung klare Aufgaben und Kompetenzen zugewiesen. Er/Sie vertritt die Evangelische Kirchengemeinde in der angestrebten Diakonie-Partnerschaft³, koordiniert diakonische Aktivitäten in der Evangelischen Kirchengemeinde und initiiert Gemeindeveranstaltungen und Öffentlichkeitsarbeit zu Themen der Diakonie.

Ehrenamtliche Tätigkeit kann die notwendige Arbeit von Hauptamtlichen nicht ersetzen, aber begleiten und ergänzen. Damit diakonische Arbeit professionell und kontinuierlich gesichert ist, werden motivierte hauptamtliche Mitarbeiter/innen gewonnen, die ihren Dienst bewußt als Ausdruck ihrer Überzeugung und in Bindung an die Evangelische Kirche verstehen. An ihrer Seite tun ehrenamtliche Mitarbeiter/innen wichtige Dienste in der Zuwendung zu hilfsbedürftigen Men- schen. Dabei gehört die Seelsorge unverzichtbar zum Auftrag der Diakonie.

Bisher konzentrieren sich die großen diakonischen Einrichtungen im Bereich der Evangelischen Kirchengemeinde auf die Arbeit für ältere Menschen. Als zusätzliche, neue Ar- beitsfelder werden die Hospizarbeit und die Betreuung von Obdachlosen in den Blick genommen.

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